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 Am reißenden Fluss

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James Winter
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BeitragThema: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeSa 17 Nov 2012 - 1:37

Am reißenden Fluss  Ciem3j94sji

Trist und trüb war der Himmel. Kein einziger Sonnenstrahl brach durch die dunkle Wolkendecke hindurch, um die Ländereien rund um Nerodon zu bestrahlen. Es war wie immer eigentlich. James konnte sich nicht im entferntesten daran Erinnern, wann es jemals anderes gewesen seien sollte. Im Enddefekt war ihm dies auch herzlich egal.
Sein Revolver war, wie immer, an seinem rechtmäßigen Platz, in einem seiner vielen Jackentaschen, verstaut. Von außen konnte man dies nicht erkennen, da sie schlichtweg in den weichen Stoff hinein versank und zumindest für ein paar Stunden verschwunden war. Kein einziger Tag war vergangen, an dem er diese nicht gezogen hatte. Die kleinen Kerben, welche er an der Außenseite in das Metall hin eingeritzt hatte, verrieten wie viele schon durch einer Kugel ins Gras beißen mussten...
Mit einem leichten, knappen Nicken in Richtung der anderen Wächter, welche irgendetwas an ihren Waffen zu werkeln hatten, ging er an ihnen vorbei und stieg dabei über einige Blutspritzer, welche anscheinend vor kurzem erst entstanden waren. Ein frischer Metallgeruch hing in der Luft und ein leises Wimmern störte die ruhige Atmosphäre im Raum. An der Eingangtsür blieb Winter stehen und suchte mit dunklen Augen nach dem Übeltäter.
Er wurde schnell fündig. Ein kleiner Junge, welcher wohl erst fünfzehn Jahre alt war, lungerte in einer Ecke unter einem Tisch, kauerte an einem alten Stück Brot herum, welches er wohl auf dem Boden gefunden hatte. „Müsst ihr die Missgeburten echt frei herumlaufen lassen?! Hatte ich nicht gesagt, sie sollten unten bleiben?!“ Die Wut in seiner Stimme war kaum zu überhören und seine Augen glühten, wie als hätte er ein gefundenes Fressen gefunden, als er zu dem Kleinen herrüberging. Auf die Antworten, die er darauf erlangte achtete er nicht. Es war wie immer das selbe, sie wollten ihren Spaß haben sei es nur, um den Jungen „aus Spaß“ zu treten.
Er packte ihm an dem Kragen, riss ihm das Stück Brot aus der Hand und schleifte ihn zu der Tür, welche in den Keller führte, riss sie auf und schubste ihn die Treppen nach unten, ehe er die Tür wieder zuschlug und den Schlüssel umdrehte. Gedämpft war ein leises Keuchen und rumpeln zu hören. Dann war es Still. Er war wohl unten angekommen.
Mit einem glühenden Blick und ein leichtes Zucken an seinen Mundwinkeln, tastete er nach seiner Zigarettenschachtel und zog sich eine Kippe heraus.
Mit einem mürrischen Blick musste er wohl oder übel feststellen, dass diese schon wieder fast leer war. Nur noch drei Stück waren übrig. Verdammte Scheiße.
Doch als seine Lungen erneut von dem vertrauten Rauch umhüllt wurden, vergaß er dies prompt wieder.
Der Weg zum Schloss war nicht allzu weit, man musste lediglich nur einen Fluss überqueren, welche Brücke an ihrer Stabilität zu wünschen übrig lies. Sie war alt, morsch und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis jemand durch die Holzbretter durchbrechen würde.
So lange er es nicht er selbst war, kümmerten ihn weitere Gedanken in diese Richtung nicht.
Mit jedem weiteren Schritt in die angestrebte Richtung, wurde das Rauschen des Flusses lauter, bis man ihn schlussendlich erblicken konnte. Tonnen von Wasser rauschten in Sekundenbruchteil vorbei und rissen all das mit, was ihnen in den Weg gestellt wurde, so auch der angerauchte Filter seine Zigarette welche er mit einem schnippen in die Fluten schmiss.
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Elenia Faroe
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeMo 19 Nov 2012 - 4:11

Elenia trat einen Schritt ins Freie und zog ihre hellen Augen zusammen. Verdammt. Es war kalt, es war nebelig und es war unheimlich. Natürlich hätte sie es niemals zugegeben, wer war sie denn bitte? Sie sah sich kurz um, vergewisserte sich hunderte von Malen, dass sie alleine war und keiner der leblosen Augen auf ihrem Körper ruhte. Der dunkle Kies knirschte unter ihren Dr. Martens als sie ihrem unsichtbaren Weg zu folgen begann. Einige kleine Steinchen sprangen empört beiseite, doch sie beachtete diese gar nicht. Der Wind schnitt durch ihre Kleidung auf ihre Haut, peitschte immer stärker in ihr Gesicht und schien sie warnen zu wollen. Jesus. Sie hatte es ja schon kapiert.
Elenia wickelte sich die Lederjacke mit den Nieten enger um ihren Körper, doch Leder wärmte bekanntlich nicht sonderlich viel. Ein Schnauben entfuhr ihren Lippen, blies winzige Wölkchen vor ihrem Gesicht zusammen und ließ sie in der Luft tanzen. Selbst der Schal versagte. Pah.
Sie begann langsam zu joggen, drehte sich immer wieder in panischer Angst herum, doch niemand folgte ihr. Wie zu erwarten. Beruhige dich, ermahnte sie sich. Doch das war leichter gesagt als getan auf diesem Boden voller Hass und Leid. Ein letzer Blick zu den schemenhaften Umrissen in der aufkommenden Dunkelheit, dann war das Schloss von dem Nebel verschluckt worden. Nur noch die zarten Konturen ließen seine Mächtigkeit erahnen.
Sie sprang von dem großen Weg ab, landete hart in irgendeinem verdorrten Gebüsch und hastete trotzdem weiter. Irgendwo in der Nähe musste ein Fluss sein, das wusste sie.
Beinahe wäre sie an ihren offenen Schnürsenkeln gestorben, als diese sich in einem Ast verworren hatten, trotzdem schaffte sie es irgendwie unter unzähligen Flüchen und Schimpfwörtern alles wieder zu Recht zu rücken.
Elenia sprang weiter, überquerte ein ausgetrocknetes Moor und nach wenigen hunderten Metern hatte sie ihr Ziel erreicht. Ein reißender Fluss, umsäumt von schwarzen Felsen und losem Gras schlängelte sich vor ihr durch die Weiden der Felder. Sie sah sich nach einem geeigneten Platz um, fand einen relativ flachen Stein und bereitete dort sorgfältig ihren Stoff aus. Als erstes zündete sie sich eine russische Zigarette an, dann begann sie das mitgebrachte Gras in ein Papier zu wickeln.
Sie war noch nie ein Meister dieser Kunst gewesen. Wahrlich nicht.
Aber im Notfall war wohl jeder ein McGyver, nicht wahr? Nach etlichen Minuten hielt sie einen verkrüppelten Joint in die Luft, besah ihn sich von allen Seiten und musst sich nach anfänglicher Freude doch auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Nein, sie war keine Dreherin. Verdammt schlecht war sie. Der Joint hatte Ecken und Kanten und Knicke wo eigentlich keine vorhanden sein sollten. Scheiße.
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James Winter
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeMo 19 Nov 2012 - 8:07

Das Rauschen des Wassers wurde immer lauter, als er zu der Brücke hinging und seine Finger um das kalte Geländer legte. Das Holz war rau und würde er, auch wenn es nur leicht wäre, mit den Finger darüber fahren, er würde sich sofort einen Holzsplitter in den Finger rammen. Mit einem leisen Seufzen blickte er zum Schloss herüber, löste seine Finger vom Geländer und betrat die Brücke. Sofort schrien die Bretter gequält auf, doch er achtete nicht darauf und passierte die Meter ohne zu zögern. Leider musste er dennoch zugeben, dass das mulmige Gefühl, welches er gehabt hatte, als er über ein Loch gestiegen war, durch welches man den rauschenden Fluss sehr gut erblicken konnte, erst dann nachließ, als er das andere Ende der Brücke endlich erreicht hatte. Es war eigentlich der passende Moment für eine Kippe, doch er hatte nur noch begrenzt viele. Die Schachtel musste noch den Tag durchhalten, ehe er sich am nächsten Tage eine neue genehmigte. Ohne Scheiß, er könnte schwören mindestens die Hälfte seinen Gehaltes gab er für Kippen aus...weitere Gedanken, welche seine Sucht noch mehr beschrieben hätten, wurden abrupt unterbrochen als er einen vertrauten Geruch roch. Jemand rauchte, der frische, kalte, eklige Nikotingeruch hing in der Luft. Doch etwas anderes erlangte seine vollkommene Aufmerksamkeit. Es hing noch ein weiterer Geruch in der Luft. Süßlich, und dennoch bitter. Er erkannte ihn sofort. Würde ihn immer erkennen. Schließlich wurde ihm dieser Geruch, beim wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht geblasen, tausendmal und ununterbrochen.
Leise, erheitert, denn da bekam jemand mächtig Ärger, pfiff er irgendeine weit hergeholte Melodie und stimmt somit Kommen an. Sollte die betreffende Person doch weglaufen, einholen würde er sie auf jeden Fall. Außerdem machten Verfolgungsjagden einen Heiden Spaß.
„Och Schätzchen, muss das sein?“ Er stupste das Mädchen mit dem Fuß an. Er hätte ja mit einem männlichen Rebellen oder gar Suchti gerechnet, aber nein, ein Mädchen, welche wirklich scharf war, musste unbedingt hier und jetzt ihren Joint, welcher übrigens wirklich hässlich gedreht worden war, auspacken und genüsslich dran ziehen. Leicht legte er den Kopf schräg und musterte sie für eine Weile, wenn er sich recht überlebte, könnte sich auch wo anders genüsslich dran ziehen.
„Dreist bist du allemal, weißt du etwa nicht, dass hier, besonders hier, Wächter unterwegs sind?“ Entrüstet zog er eine Augenbraue nach oben, musterte sie und stellte sie sich geistig bereits in seinem Bett vor, mit Spitzenunterwäsche natürlich.
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Elenia Faroe
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeDi 20 Nov 2012 - 3:47

Sie hob das Feuerzeug in Kreuzform auf, musste erst einmal eine geschätzte Ewigkeit das kleine Rädchen hinunter jagen ehe es anspring. Genüsslich zündete sie sich den Joint an, atmete das gesamte Gras in ihre Lungen und behielt es dort für einige Herzschläge. Sonst wirkte es schließlich nicht.
Langsam entließ sie den Rauch wieder durch ihre Nase, versuchte Formen und Gestalten in dem grauen Nebel vor ihrem Gesicht zu erkennen und alles was sie erahnen konnte war einen Hügel und daneben einen großen Berg. Deine Fantasie ist echt grenzenlos, dachte sie sich staubtrocken und zog noch einmal an. Wieder Hügel und Berge. Das gibts doch nicht!
Wütend pustete sie noch einmal in die Luft, strengte sich diesesmal ein bisschen mehr an und siehe da. Ein Kaninchen. Oder doch eher ein Bär? Nein! Ein Kaninchen. Mit Raubtierzähnen. Fuuuuck! Ehe sie sich weiter Sorgen über ihre verkrüppelte Fantasie machen konnte, hörte sie Schritte. Leider erst zu spät. Anflug von Angst durchströmte sie, versickerte im Boden unter ihrem Körper. Ein schwerer, lässiger Gang der sich nach Autorität anhörte. Mit einem panischen Anflug in den Augen drehte sie sich um, konnte zwei feste schwarze Stiefel direkt einen halben Meter vor ihrem Gesicht erkennen und ehe sie ihren Kopf angehoben hatte, war sie sich im klaren, dass es nicht gut enden würde.
Sie sollte Recht behalten.
Elenia schluckte und drückte den Joint unauffällig auf dem flachen Stein aus. Natürlich war die Situation so oder so hoffnungslos verloren. Der Geruch heftete an ihr wie eine Krankheit.
Vor ihr stand Winter. James Winter, um genauer zu sein. Anführer der Assranen. General Mord hatte ihn in der großen Halle kurz vorgestellt. Mit knappen Worten und einem Anflug von Respekt in den Augen. Wenn das nichts heißen sollte. Sie presste die Lippen aufeinander, als er anfing zu reden, zu urteilen. Winter war ein gnadenloser, brutaler Mann, der zu allem bereit war. Und er liebte Frauen und Zigaretten und Alkohol, so wie es sich gehörte. Ihr war zu Ohren gekommen, dass er vögelte wie sonst was. Gut sollte er sein, vorzüglich. Möglicherweise lag das auch an seinem Aussehen. Schon seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte, eine flüchtige Begegnung, war sie ihm ein wenig verfallen. Aber das hatte möglicherweise auch nur an der Maschinenpistole und der Uniform gelegen. Sie hatte bekanntlich eine Schwäche für solche Dinge.
Er endete mit einem durchdringenden Blick in den Augen und sie erhob sich. Von unten ließ es sich schließlich schlecht seinen Standpunkt verfechten. Elenia stemmte die Hände in die Hüften und besah ihn mit einem bösen Funklen in den Augen von oben bis unten.
"James Winter. Mir ist egal was für eine verdammte Scheißposition du bei den Assranen hast, aber ich will dir jetzt mal was sagen! Dieser hässliche, verkrüppelte Nazijoint ist das einzigste, was mich zwischen diesen Mauern hier am Leben hält."
Ihre Fingerspitzen pressten sich schmerzhaft gegen ihre Leiste. Er konnte andere Kinder foltern, sie würde definitiv nicht dazu gehören. Nie und nimmer.
Selbstvertrauen in die Augen, Rücken gerade, Titten raus. Sie tat es.
"Du kannst mit rauchen, wenn du magst?", versuchte sie ihn zu überreden. Aber einen James Winter konnte man natürlich wahrlich nicht bestechen. Aber Hoffnung war ja immer gut, so lange sie noch nicht kurz vor dem Sterben war.
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeDi 20 Nov 2012 - 4:46

Verdammte Scheißposition? War sie von allen guten Geistern verlassen worden oder galt es jetzt nur noch zu provozieren? Sein Blick wurde einen Tick dunkler und hochnäsiger und er überlegte für einen Augenblick, warum er sie überhaupt angesprochen hatte und nicht gleich mit sich geschleift hatte, mit der Pistole am Rücken angesetzt. Ach richtig, er wusste warum, sie sah gut aus, dies war wohl der einzige Grund gewesen.
Ihre nächste Aussage war wieder eine der Ausreden, welche er Tag ein Tag aus zu hören bekam. Interessiert ihm doch nicht, wie sie am leben blieben oder nicht. Außerdem war dies ehe eines der Versuche, ihm das Herz zu erweichen und sie mit einem „das nächste Mal ist aber Ernst!“ in Ruhe weiter rauchen zu lassen. Doch er gehörte nicht zu dieser Kategorie. Er könnte jedem, speziell ihr lehren, wie man auch ohne dieses Zeug am Leben blieb. Doch es würde kein rosiger Weg werden.
Sein Blick war demonstrativ in den Himmel gerichtet, sein Kinn ein wenig zu hoch gehoben, als sie schließlich mit einer absurden Frage endete. Er lies sich alle Zeit der Welt als er wieder zu ihr herabsah. Sie war zwar nicht viel kleiner als er, doch sein Blick sagte deutlich aus, der er sehr weit zu ihr herabsah, so als würde sie irgendwo auf dem Boden herumkriechen.
Bevor er sein Wort wieder erhob, genehmigte er sich einen langen Blick in ihren Ausschnitt und trat näher zu ihr heran. „Es geht mich einen Scheißdreck an, ob du das beschissene Zeug brauchst oder nicht.“ Er trat einen weiteren Schritt auf sie zu und öffnete die Hand, um ihr zu signalisieren sie solle den Joint herausrücken. Die Warnung dahinter deutete seine Körperhaltung an. Er würde das Zeug so oder so bekommen, mit oder auch ohne Gewalt. Und er gab ihr nur eine Chance.
Sofort aushändigen oder ewig mit störenden Narben im Gesicht herumlaufen, welche ihre Schönheit deutlich in den Schatten stellen würde. Es wäre zwar Schade aber dennoch unvermeidlich. Oder sagen wir mal so, es hing von ihr ab.
„Behältst du dein bisheriges Verhalten bei, welches übrigens ziemlich unverschämt mir gegenüber ist, fühle ich mich gezwungen dir endgültig eine Lektion erteilen zu müssen. Und dann werden wir sehen, was du noch brauchst, um am Leben zu bleiben.“ Er grinste sie zuckersüß, mit dem Versprechen, dass er nicht log, in den Augen an.
Wie von selber hantierte seine Hand an seiner Jackeninnentasche herum und zog die Kippenschachtel heraus.
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeDi 20 Nov 2012 - 5:11

Vielleicht war es das Unberechenbare in seinen Augen, welches sie stocken ließ. Ihr Blick lag noch immer ruhig auf seinem Körper, musterte die Lederjacke und den Gürtel mit den Waffen. Ruhig Blut. Sie entsann sich an das Klappmesser an ihrer rechten Seite, die Wurfsterne an der Innenseite ihrer Jacke. Das war es. James grinste sie zuckersüß an, doch seine Augen sprachen eine andere Sprache. Dunkel und kühl ruhten sie auf ihrem Ausschnitt, zogen sie mit jedem Wimpernschlag immer mehr aus. Stück für Stück entledigte er sie seiner Kleidung, bis sie entblößt und splitterfasernackt vor ihm stand. Er konnte es. Diese Empfindung herauf beschwören, unter der andere Menschen litten. Sich wanden. Innerlich erbrachen.
Winter war in wenigen Schritten bei ihr, hielt seine Hand offen. Der Joint. Sie kickte ihn mit einer schnellen Bewegung ins Wasser. Der Strom erfasste die Zigarette und nahm sie gefangen. Weg war sie.
Ihre Augen blickten wieder hoch, folgten nur aus dem Augenwinkel der Bewegung seiner Hände. Er suchte etwas. Jetzt oder nie.
Elenia nutzte seine Abgelenktheit für sich aus. Mit der linken Hand berührte sie kurz seinen Bauch, strich über sein Tshirt, ließ ihn die Wärem ihrer Finger spüren. Sie machte einen weiteren Schritt auf ihn zu. Nur noch Haut war zwischen ihnen. Luft war gewichen.
Ihre Fingerkuppen fuhren über seinen Oberschenkel, immer tiefer blickte sie ihm in die Augen und als sich ihre Hand seinem Schritt näherte musste sie spitzbübisch grinsen.
Sie konnte das Feuer spüren, dass sich auf seiner Haut ausgebreitet hatte. Langsam, quälend langsam krabbelte sie in die Mitte. Sie packte zu, kräftig und weich zugleich und sonnte sich genüsslich an seiner Reaktion. Ihre andere Hand wanderte derweilen unter ihre eigenen Lederjacke, ein Stückchen nach rechts und dann packte sie unaufällig einen der Wurfsterne. Beinahe hätte sie sich geschnitten. Elenia massierte weiter, trotz dem Stoff zwischen ihnen konnte sie ihn spüren. Und dann - ehe er einen klaren Gedanken fassen konnte - hatte sie ihre Hand gegen den Wurfstern ausgetauscht. Sie drückte ein wenig fester, ließ ihn spüren, dass da jetzt nichts mehr war, dass Freude bereiten konnte.
Ihr Grinsen wurde breiter, erreichte ihre Ohrläppchen. Sie konnte das Blut in ihren Wangen pochen hören. Schmerzhaft heiß.
"So. Und jetzt hör mir mal zu, Freundchen", sie drückte weiter zu, gerade so, dass es schön weh tat. "Wenn du deinen kleinen Freund hier unten behalten willst, schlage ich dir vor unsere Begegnung schnellst möglichst zu vergessen."
Ihre Augen verdüsterten sich. Aus dem jadegrün wurde eine Tanne.
"Ach Süßer. Dachtest du wirklich du könntest hier einfach so ohne folgen auftauchen?" Und nun war sie an der Reihe. Sie schenkte dem Anführer ein zuckersüßes Grinsen, während der Fluss im Hintergrund triumphierend lachte.
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeMi 21 Nov 2012 - 22:32

Seine Hände verharrten in ihrer Bewegung und prompt war vergessen, was sie ursprünglich vorgehabt haben. Das tollkühne Mädchen nutzte anscheinend die Gelegenheit aus und trat noch näher an ihn heran. Doch etwas war falsch an ihrer Berührung. Seine Intuition sagte ihm etwas anderes und so verharrte seine Hand nicht länger in der Tasche, in der die Schachtel verstaut war, sondern wanderte langsam zu seinem Gürtel. Seine Augen ruhten weiterhin auf ihr, sagten nichts von dem aus, verrieten nicht, wonach seine Hand suchte. Sein Atem stockte, als sie weiter nach unten Griff und er reagierte, wie es natürlich zu erwarten war. In seinen Augen blitze Verlangen auf und in seinem Gedanken tanzte sie bereits zu einer langsamen rhythmischen Musik, während sie sich ihrer Kleidung entledigte, langsam, Stück für Stück. Seine Hand erreichte Metall und umschlossen dieses mit festen Griff. Doch zog er die Revolver noch nicht, er wartete ab, vielleicht war doch keine böse Absicht dahinter versteckt.
Doch eine falsche Bewegung ihrerseits, verdrängte den Gedanken allemal. Sie war eine weitere Gefangene im Internat, wusste nicht einmal wo genau sie sich aufhielt und versuchte offenbar, so ihre Wege zu finden, um möglichst keinen Ärger bzw. Strafe zu bekommen. Jetzt wusste er, warum er sie nie in den kalten Mauern des Kellers bei den Assranen gesehen hatte, sie wusste anscheinend nur zu gut, wie sie sich davon fernhalten konnte und welche Mittel sie einzusetzen brauchte.
Seine Revolver war nicht länger im Behälter verstaut, sonder ruhte in seiner Hand. Vertraut, wie immer. Und wieder wurde die Tatsache bestätigt, dass er diese jeden Tag ziehen musste, auch bei solch zuckersüßen Mädchen, welche er lieber in seinem Schlafzimmer Qualen zubereiten wollte.
Ein plötzlicher Schmerz, lies ihn zusammenzucken und er blickte nach unten nur um die scharfen Zacken des Sternes zu erblicken, welcher nun gegen seinen Schritt drückte.
Nun war sie an der Reihe zuckersüß zurück zu grinsen doch er erwiderte dieses, mit einem sardonischen Grinsen.
In der nachhallenden Stille ihrer Worte, oder besser gesagt, ihrer Drohung, vernahm man leise und dennoch laut genug für sie, das Klicken, als er die Pistole entsicherte und sie so hob, sodass eine einzige Kugel ihr Leben auslöschen konnte. Wenn nicht gleich sofort, dann durch verbluten oder gar ertrinken. Der Fluss war verräterisch in ihrem Rücken und es würde ein leichtes sein, sie dort hinein zu schubsen und dann, wenn notwendig, sie zu ertränken.
Er lachte leise auf, und sah ihr mit einem „du bist wohl nicht mehr ganz Dicht“- Blick in die Augen. Verachtung veranlasste, das diese noch dunkler wurden, als sie eh schon waren.
„Ich vergesse niemals, Schätzchen. Und ich würde wohl sagen, es liegt bei dir, ob du lieber dein Leben oder meine Eier willst, was ich bezweifle, da ich schneller abdrücken kann, als du...schneiden kannst.“ Er drückte den Lauf, der Pistole schmerzhaft in ihren Bauch.
„Doch ich habe ein Angebot für dich. Wenn du es annimmst wird General Mord hiervon nichts erfahren“, sein Lächeln wurde, mit jedem gesprochenen Wort, immer breiter.
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeDo 22 Nov 2012 - 0:46

Eigentlich hätte sie wissen müssen, dass man Winter nicht einfach erpressen konnte, egal wie kurz man davor stand seine Kronjuwelen abscheiden zu können. Fuck. Shit. Hitler.
Sie hätte es erahnen können, schon ehe sie ihren gezackten Wurfstern gegen seine Mitte gedrückt hatte und trotzdem hatte sie sich im sicheren Vorteil gefühlt. Das war der Fehler gewesen. Lektion gelernt. Elenia zuckte zusammen, als sie den Lauf einer Pistole an ihrem Bauchnabel spürte. Mit einem Knirschen ihrer Zähne antwortete sie ihm auf seine Handlung. Scheiße.
Mehr war nicht zu sagen. Sie hatte sich verschätzt und nun stand sie in der Kacke. Dampfend, bis zum Hals gefüllt. Bloß den Kopf nicht hängen lassen!
Sie schloss für einen Atemzug die Augen, realisierte das Entsichern der Waffe nur im leblosen Hintergrund. Ein einziger falscher Fehler und sie würde ihr Leben aushauchen, niemanden in dieser verdammten Schule würde sich dafür interessieren. Schüler verschwanden tagtäglich, waren sie zu Lebzeiten umherwandelne, unsichtbare Geister gewesen, so würde es Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern, ehe einer ihrer Genossen ihr Verschwinden bemerken würde. Und auch wenn Mord so tat, es juckte ihn nicht. Wahrscheinlich hatte er seine persönliche Folterkammer noch in seinem Arbeitszimmer, direkt dort hinter der Bücherwand mit den Klassikern von Tolstoi. Jesus, Maria und Jospeh. Sie hatte Glück reiche Eltern zu besitzen, hatte Glück aufgefallen zu sein, hatte Glück Leute zu kennen. Kaitlyn. Ihren Schützling. Wahrscheinlich saß sie schon in ihrem Zimmer und weinte, jammerte und bettelte nach ihr. Doch egal wieviel Glück sie auch außerhalb dieser Szenerie haben mochte, zwischen ihr und James gab es keinen Funken, der danach roch.
Ihre Augen blitzten gefährlich auf, ihre Haltung war angespannter als zuvor und trotzdem versuchte sie so gelassen zu bleiben, wie man es bloß sein konnte, wenn der Lauf einer entsicherten Waffe einem das Atmen erschwerte.
"Nicht das erste Mal, dass mir jemand droht mich umzubringen. Na los. Versuchs ruhig", sie drückte sich näher an die Pistole heran. "Schieß mir ruhig ein drittes Loch in den Unterleib. Mal sehen welches du als erstes ficken würdest."
Elenia grinste, doch bevor der Irre noch wahr machen würde, nahm sie ihre Worte lieber wieder zurück. Egal wie. Ein letztes Mal schnitt sie ihm schmerzhaft zwischen die Beine, dann trat sie zwei Schritte zurück, sorgsam darauf bedacht nicht dem rauschenden Fluss Gesellschaft zu leisten.
"Was für ein Angebot? Wenn ich dir einen blasen soll, dann sags lieber gleich. Ich seh ja, dass sich da was angestaut hat", mit ihrem Blick und einem frechen Lächeln deutete sie auf die Stelle, zog fragend eine Augenbraue nach oben und ließ ihren Blick einige Herzschläge lang darauf ruhen. Er sollte sich unwohl fühlen, sich in seiner Haut winden und sie anbetteln. Auch wenn sie schwer bezweifelte, dass er das wirklich tun würde.
Eher würde er sich das Ding abschneiden.

//erinnerst du dich noch daran, wie wir im Wald diese scheiß Waffe entsichert haben und dann nicht wussten was tun? hehe xD
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeDo 22 Nov 2012 - 8:15

Er merkte ihr Zusammenzucken, als er immer mehr die Pistole in ihren Bauch drückte. Vielleicht bereute sie ihre Tat schon jetzt. Es war ihm ein Vergnügen ihre veränderten Gesichtszüge zu beobachten. Das Knirschen, welches sie verursachte, bereitete ihm nur noch mehr verlangen. Gott, was würde er nur dafür geben, sie hier und jetzt auf den Steinen zu besteigen. Mit einer raschen Bewegung schüttelte er den Kopf. Immer kühlen Kopf bewahren, sie drohte schließlich immer noch damit, ihm seinen kleinen Freund abzuschneiden. Sie rückte näher an den Lauf der Pistole heran und zischte ihm förmlich die Wörter entgegen. Doch er glaubte eher, dass dies ein letzter Hoffnungsschrei war. Vor wenigen Minuten hatte sie schließlich noch geglaubt, ihn an den Eiern zu haben, wörtlich genommen, und nun hatte er sie voll und ganz in der Hand. Er spielte mit ihrem Leben, so tragisch ihr Verlust auch sein mochte. James glaubte, sie hatte sich bereits in der Schülerschaft nach oben gearbeitet, sonst würde sie schließlich nicht so mit ihm umgehen.
Für einen kurzen Moment spielte er mit dem Gedanken auf ihre Irrwitzige Aussage zu antworten oder gar mit dem Abzug herum zuspielen, es nur leise Klicken lassen.
Doch kaum hatte er diesen Gedanken gedacht, wich sie zurück, dies allerdings nicht ohne ihm noch einmal den Wurfstern spüren zu lassen.
Mit keinen weiteren Blick in ihre Richtung, schob er die Pistole in seinen Gürtel zurück. „Kluges Mädchen“, erwiderte er, mehr zu sich selbst als zu ihr.
Rasch hob er den Kopf, strich sich eine hartnäckige Haarsträhne aus den Augen und sah sie mit einem verräterischen Glühen in den Augen an. Wenn sie dieses Glühen bemerken würde, sie würde sofort wissen, was seine Bedingung sein würde. Wenn sie es nicht schon vorher gewusst hatte.
Schließlich sprach sein Körper für sich. Er stand wie eine Eins.
Als er ihre nächste Aussage vernahm, musste er leicht Grinsen und trat wieder einen Schritt auf sie zu. Als er nahe genug bei ihr stand für er ihr leicht, mit kalten Fingern, über die Wange, wanderte ihren Hals herab zu ihrem Ausschnitt. Bevor er die weiche Haut berühren konnte, lies er seine Hand wieder sinken. „Ich würde sagen, du kommst heute Abend bei mir vorbei.“ Er sah demonstrativ an ihr herunter. „Oder General Mord wird hiervon erfahren, auch das mit deinen, ach so wunderschönen, Wurfsternen“

// Ach Gottchen, das war schlimm!
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeFr 23 Nov 2012 - 0:28

//ich mach nur einen kurzen Abschlusspost, dann kann ich bei dem anderen mein Talent mehr zeigen. hahaha xD

Elenia schluckte, lautlos und trocken. Ihr Hals fühlte sich aufgekratzt auf, irgendwie geschändet. So wie ihr Körper sich nach dem heutigen Abend wohl anfühlen würde. Wäre sie eines dieser verängstigten Kinder, vielleicht würde sie Folter vor Sex vorziehen...leider war sie nicht so. In ihrer Vergangenheit hatte sie vielen Männern das Bett gewärmt, einem jedoch war sie nur wirklich treu geblieben. Ihre Finger verkrampften sich.
Sie wusste was zu tun war, vorallem in besonderen Situationen wie diesen. Die Ahnung hatte sie seit seinem Blick wie ein Lauffeuer entlfammt, war durch ihre Venen geschossen und hatte sie von innen heraus aufgefressen. Bevor sie nach Nerodom gekommen war, hatte sie sich einen Namen in der Unterwelt geschaffen, das Nachtleben passte ihr besser als fein geschnittene Unterwäsche. Und wenn nicht konnte sie ihm im Schlaf noch immer den Hals umdrehen. Zudrücken, einfach zudrücken. Darin war sie ja geübt.
"Ich werde da sein. Mach dich darauf gefasst", zischte sie leise, einer Drohung ähnlich.
Elenia warf ihr Haar in einer arroganten Bewegung zurück und drehte sich dann mit einem heftigen Ruck um. Sie sprang die nassen Steine zurück, landete wohlbehalten auf dem hohen Gras und ging ohne sich umzudrehen. Verfickte Schule. Nun zwang man sie also schon mit Assranen zu vögeln.

- ENDE -
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeSo 3 März 2013 - 0:37

Es war kalt, es war ungemütlich. Mehr noch. Die Umgebung wirkte nicht nur ausladend, ihre Kälte schien in die Herzen der einzig sich hierher Trauenden zu kriechen, um ihnen den bitteren Tod zu gönnen. Bloß die achtlos ins hohe Gras geworfenen Boots gaben dem Ganzen hier ein bisschen mehr Leben.
Mit blauen Fußspitzen spritzte ich das vor mir reißende Flusswasser vor mich hin. Ich mochte seine Kälte, weil sie mich an meine Heimat erinnerte. Ich mochte den Dreck der in dem klaren Wasser mitschwamm, weil er mich an die Straßen und Gassen erinnerte, die ich sonst zu durchlaufen hatte. Und diese Leere und Tiefe, die das Wasser versprach, die ich auch in den Augen meiner Schwestern finden konnte.
Ich wollte nicht mehr hier sein. Ich fühlte mich völlig deplatziert, als hätten sie nicht genau gewusst, wie man Carmen - das Mädchen mit den vielen Namen - wieder auf den richtigen Pfad schicken konnte. Wie man ihr den verkehrten Lebensstil austreiben, wie man sie für ihre Sünden bestrafen, wie man ihr Blut, das sie bei Anderen hatte fließen lassen, in ihren Adern gefrieren lassen konnte. Dabei bereute ich nichts, was ich je in meinem Leben getan hatte. Nur ein blutiger Akzess würde mich mit Schuldgefühlen irgendwann zum Wahnsinn treiben, aber Drogen erfüllten ihren Dienst.
Mir schossen immer wieder die Stimmen durch den Kopf, deren Worte in russischer Sprache so beruhigend auf mich einwirkten, weil sie mir das Gefühl versprachen, bald wieder nach Hause zu kommen. Carmen, Carmen, Kisska, Kisska. Sehnsucht.
Dabei war ich vorhin erst angekommen mit meinem kackbraunen Lederkoffer, Onkel Vlado hatte ihn mir mitgegeben und ein paar Utensilien reingepfeffert, die er glaubte, die Kisska könnte sie gebrauchen. Wichser.
Ich war noch nicht lange hier und ich wollte schon wieder weg. Ich wusste nicht, was mich erwartete, ich wollte es auch gar nicht wissen. Ich verzerrte mich vor Sehnsucht, ich zerbrach wie einer der letzten Versager, die ich immer verhöhnt hatte. Nur weil ich mich mehr und mehr mit der Wahrheit abfand, zu Hause ausgetauscht und vergessen zu werden.
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeSo 3 März 2013 - 1:24

Das kalte Schreien hatte sie geweckt, vielleicht war es auch die Furcht gewesen, welche sich wie Schimmel durch die schweren Steinmauern hindurch gedrückt hatte. Es hatte lange gedauert bis sie verstanden hatte, dass es ein Traum gewesen war und nichts davon Teil einer verworrenen Wirklichkeit gewesen war, wessen Teil sie wohl oder übel war. Sie hatte eine Navy Seal Dusche der Luxusklasse genommen. Drei Minuten. Das kalte Wasser hatte ihre Haut blau gefärbt, hatte alles in ihr zusammen gezogen und ihr genau die Lebendigkeit geschenkt, welche sie vermisst hatte.
Ein Blick aus dem Fenster und die kaputten Strumpfhosen waren im Kleiderschrank geblieben. Stattdessen war sie eine High Waisted Skinny Jeans geschlüpft, hatte ihr ACDC Bandshirt locker hinein geschoben und ihre Lederjacke übergeworfen.
Es war Samstag, drei Neulinge hatten ihren Weg in die Hölle gefunden und sich sofort verkrochen. Gesunder Menschenverstand war das einzige was einem hier das Überleben sicherte.
Sie stellte die improvisierte Alarmanlage scharf und verließ ihren Raum. Das erste was sie bei ihrer Ankunft getan hatte. Es war primitiv und einfach, aber an Effektivität kaum zu übertreffen.
Ihr Weg führte wie immer zum kalten Fluss. Ihre übliche Stelle war ein flacher Stein auf dem es sich wunderbar sitzen und rauchen lassen konnte. In einer kleinen Dose hatte sie außerdem im naheliegenden Gebüsch ein wenig Gras und viel Zigaretten versteckt. Es waren gefährliche Zeiten, eine kleine Unachtsamkeit in ihrem Zimmer konnte ihren Tod bedeuten und sie hatte vor noch ein wenig zu leben.
Sie erstarrte auf der Stelle. Was zum Teufel? Direkt auf ihrem verfickten Stein saß ein Mädchen, dunkles Haar und schmal gebaut. Es hatte seine Füße in den Fluss gesteckt, besaß also eine enorm hohe Schmerzgrenze oder vielleicht auch gar keine.
"Neu hier?", fuhr Elenia sie eisig an und versuchte Herr über ihren Zorn zu werden.
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeSo 3 März 2013 - 7:34

Was würde ich jetzt dafür geben in dem Alkohol durchlaufenen Loch in Wolken von kratzigen Rauchschwaden zu sitzen, mir den größten Burger von der abgenutzten Menukarte meines Lieblingsimbisses zu bestellen und an der Jukebox herumzuspielen, um auf die Nachtfahrer zu warten. Alte Gewohnheit, süßer Schmerz.
Der schnittige Wind in Verbindung mit dem eisigen Wasser verursachte unangenehme Taubheit, die sich langsam und quälend an meinen Beinen entlang schlich. Hell in heaven, wenn ich nicht aufpasste, würden mir davon die Augen zufallen und meine letzte Stunde schien geschlagen.
Ich wollte gerade den im Fluss prunkenden Stein zum hohen Gras passieren, da erkannte ich die Gestalt, deren Haarfarbe dem Gefieder der den Himmel schmückenden Raben Konkurrenz machte. Mein Herz setzte für einen Moment aus, die Taubheit an meinen Füßen gewann an Schmerz. Meine Augen verschlitzten sich augenblicklich, gewollt oder ungewollt. Reflex oder auch nicht.
Ihr Tonfall war kälter als das Wasser, in dem ich meine Füße hätte sterben lassen können. Ihre Frage war ganz offensichtlich kein Anfang eines Pläuschchens, nicht einmal Neugierde schwang in den Worten mit. Einfach nur Kontrolle. Absicherung. Deckung.
Ich griff nach meinen Boots, den Augenkontakt erhielt ich aufrecht, als ich mit plitschnassen Füßen in das Fell glitt. "Ja." Ich wischte mir die laufende Nase mit dem Ärmel meiner Pelzjacke ab. Solange die Schönheit funktionierte, war es egal, wie man sich gab. "Ich bin eben gebracht worden. Wusste nicht wohin. Deswegen bin ich hierher", antwortete ich schulterzuckend. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so viel Wahrheit an einem Tag gesprochen hatte. Ein Leben gestrickt aus Lügen von der Realität weit entfernt.
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Elenia Faroe
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeMo 4 März 2013 - 1:24

Wenn das Mädchen erschrocken war, so war sie geschickt dies nicht offen zu zeigen. Sie besah sich Elenia von oben bis unten, ohne jegliche Regungen im Gesicht und hob dann ihre Boots aus dem kniehohen Gras auf ohne sie aus den Augen zu lassen.
Sie mochte um die achtzehn Jahre alt sein, hatte schwarzes Haar und einen zerfransten Pony. Ihre Haut war ebenmäßig und so weiß wie eine Leinwand, ein enormer Kontrast zu dem dunklen Fell ihrer dicken Pelzjacke.
Elenia nickte als sie zu Ende gesprochen hatte. Die Geste galt nicht ihrer Gegenüber, sondern ihr selbst. Sie hatte schon immer diese Gabe besessen eine Lüge von einer Wahrheit zu unterscheiden und die Dunkelhaarige log nicht. Wahrscheinlich war sie darüber ebenso verblüfft wie Elenia. Als Dank schenkte sie ihr ein leichtes Lächeln.
Eine kurze Weile beherrschte ein stummes Schweigen ihre Mitte. Es war keines dieser Gespräche, bei denen Zeit vergehen musste, ehe weiter gesprochen werden durfte. Konnte oder sollte. Es waren zwei gewöhnliche Sätze gewesen, nicht mehr und nicht weniger und trotz dem sie irgendwie verschieden waren, teilten sie etwas. Die Furcht vor den Mauern, das Leuchten, welches es galt zu verstecken und den Rebellen im Blut.
Welche Geschichte war ihr zu Teil geworden? Welches Leben hatte sie zerstört um hier gelandet zu sein? Doch schlussendlich war es egal. In Nerodom war jeder das Selbe. Ein Gefangener. Ein Unterdrückter. Ein Nichts.
Elenia zeigte auf den Stein, eine entschlossene Handbewegung.
"Das ist mein Stein", stellte sie fest und versuchte die Härte in den Wind zu setzen. Ob es ihr gelungen war konnte sie nicht sagen. Sie wollte nicht, dass das Mädchen noch mehr von dem verlor, welches sie so oder so schon abgelegt hatte als sie das Tor passiert hatte.
"Natürlich steht mein Name nicht drauf, aber er gehört trotzdem mir. Wenn du in Nerodom etwas benutzt, das einem Anderen gehört und er dich dabei erwischt, dann kannst du dir gleich dein Grab aussuchen gehen. Einmal lasse ich es dir durchgehen, du bist schließlich neu und hast keine Ahnung wie das hier läuft. Aber mach das nicht noch einmal, verstehst du?"
Und damit war das Thema für sie abgeschlossen. Sie hatte keine Lust noch weiter darüber zu diskutieren wie die Regeln waren und warum und weshalb und so eine Scheiße. Es war einfach so und sie hatte sich daran zu halten.
Elenia sprang leichtfüßig auf das leichte Plateau und ließ sich elegant in einen Schneidersitz sinken. Mit den Augen gab sie dem Mädchen zu verstehen, dass sie es ihr gleich tun sollte. Sollte, nicht konnte.
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeMo 4 März 2013 - 7:41

Sie musste schon länger hier sein. Solange, dass die Zeit ihr eine gewisse Disziplin ins Gesicht gemeißelt hatte. Nicht irgendeiner Disziplin von Nerodom, der sie sich beugte oder dass sie jemandem versuchte gerecht zu werden. Sie selbst schien sich etwas aufgebaut zu haben. Etwas in ihren Zügen, ihrer Haltung gab zu verstehen, dass sie verstanden hatte, wie man überlebte. Hier und auch sonst in der zertrümmerten Welt.
Ihre nächsten Worte unterstützten diese Gedanken um einiges, gaben ihnen schon fast eine Sicherheit, dass es der Wahrheit entsprechen konnte. Ob sie selbst schon einmal kurz davor gewesen war, sich ein Grab aussuchen zu können? Ob sie aus Erfahrung sprach? Jeder musste ausprobieren, Leid ertragen, um sich das für einen richtige Rezept zum Überleben und Siegen zusammenzumischen.
Ich war kein Fan von irgendwelchen Vorschriften, die man mir auftischte, auf die ich sowieso einen feuchten Dreck gab und sie ohnehin brach. Ihre Worte aber nahm ich als einen frostigen Ratschlag, der mit Sicherheit nicht nett gemeint war, mir aber trotzdem den Arsch retten konnte. Völlig ausreichend, mehr als es mir zustand.
Den Blick, den sie mir zuwarf, kurz und für jemanden, der noch ein paar Zentimeter hinter mir gestanden hätte, nicht mehr erkennbar, nahm ich zur Kenntnis, als sie sich in einen Schneidersitz setzte. Es wäre dumm sich so leicht erweichen zu lassen, sich vielleicht schon den ersten Schuss zu geben, weil man sich in Versuchung hatte führen lassen. Wenn ich etwas gelernt hatte, dann dass man niemandem vertrauen konnte.
Also ließ ich mich in die Hocke sinken, bereit ihrer Forderung nachzugeben, aber in einer Position, die es mir ermöglichen würde können, nicht völlig vom Bösen überrascht zu werden. Ich umschlingte meine Beine mit meinen Armen und legte meinen Kopf auf meine an die Brust gezogenen Knie.
"Darf man hier überhaupt irgendwas?", fragte ich nach einer kurzen Stille, die bloß vom Rauschen des Wassers und dem drauf peitschendem Wind unterbrochen wurde. Auch wenn etwas Hohn in der Frage mitschwang, fragte ich mich wirklich, ob es etwas gab, was dieses Internat zuließ. Und überhaupt, ob man hier rauskam. Ob es Fluchtwege gab.
Ich hätte sie danach fragen können, doch die Offenkundigkeit, dass sie es mir sowieso nicht erzählen würde, schnitt mir in die Zunge. Es galt abzuwarten und wenn sich keine Gelegenheit bieten würde, das Risiko einfach zu hoch war, dafür zu große Verluste einstecken zu müssen, müsste ich mich selbst ans Werk machen.
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeMi 6 März 2013 - 6:03

Mit einem kaum erkennbaren Grinsen nahm sie die Bewegungen des anderen Mädchens war. Sie ließ sich ebenfalls sinken, langsam und zögernd und doch lag etwas bestimmendes in ihrer ganzen Art. Elenia blickte ihr offen in die dunklen Augen, versuchte etwas zu finden, dass ihr ganzes geheimnisvolles Wesen ein wenig lüften würde, doch es blieb unergründbar.
Es gab nichts als Abgründe, jenseits von anderen, tieferen. Aber wahrscheinlich war das eine Grundeigenschaft, die jeder Gefangene hier sein eigen nennen konnte. Die Dunkelheit war mehr Freund als Mensch oder Tier es jemals sein würden. Ein stiller Begleiter, ein Wegweiser in einer Welt voller gespielter und künstlicher Helligkeit. Denn manchmal konnte die Nacht etwas besser offen legen als der Tag es jemals vermochte. Licht konnte trügerisch sein, konnte viele Facetten und Nuancen haben und vor allem war es möglich die Helligkeit zu erzeugen.
Das Dunkel hingegen war weder mit Wissenschaft noch mit Technik zu erschaffen. Es war das einzig natürliche auf dieser Welt. Das Schwarz war allgegenwärtig, das Helle nur Trug. Wie eigentlich alles.
Elenia hob den Kopf und stach ihr mit den jadegrünen Augen ein spitzes Loch in den Blick. Ihre Mundwinkel verzogen sich von selbst zu einem dunklen und humorlosen Lächeln und sie versuchte erst gar nicht ihrer Gegenüber Hoffnung zu machen. Es war das einzige, was hier zerbrach. "Dürfen ist ein Wort, welches nur jenseits von den Mauern dieser Hölle existiert."
Ihre Stimme war rau und fest, übertönte das laute Rauschen des Flusses in einer anderen Art und Weise als es üblich war. Elenia beugte sich zurück und griff in einen kaum erkennbaren Hohlraum unter dem massiven Felsen. Sie schob einige Grasbüschel zur Seite und holte eine kleine Truhe mit Schloss hervor. Die Blicke des Mädchens lagen schwer und fühlbar auf ihrer Gestalt als sie die Kombination eingab und eine schwarze Schachtel Zigaretten hervorholte.
Ohne zu fragen warf sie eine Kippe zu der Dunkelhaarigen, zündete sich selbst eine an und reichte anschließend das Feuerzeug hinterher.
"Gibt es sonst noch etwas, dass du mich fragen willst?", wollte sie bohrend wissen und verschwand dann hinter dem transparenten Rauch mit einem seltsamen Ausdruck in den eigenen Augen.
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeSa 9 März 2013 - 4:42

Und die Antwort war doch eigentlich vorauszusehen gewesen. Mit einem kurzen seltsamen Gefühl zog sich mein Magen vor Demut zusammen, er sprach aus, was ich nicht zu Ende denken wollte. Wie ein giftiger Warnruf schallten die Worte der bekannten Stimmen immer wieder durch meinen Kopf, düster und höhnend. "Darfst Freudentränen weinen, wenn sie dir den Tod gönnen. Die einzige Befreiung aus der Scheiße da." Hätte ich den Worten mal schon früher Ernst geschenkt. Ich hätte den Wichser im Zug meinen Revolver küssen lassen sollen. Mit genau dem Colt, an dem sich an der Mündung schon einiges an Angstschweiß und dreckigem Blut angesammelt hatte. Dabei war ich tatenlos dem Mörder meiner Seele in die Arme gelaufen.
Es war, als warfen die kristallähnlichen Augen meines Gegenübers etwas durch die Luft. Keinen Lichtschimmer, eher so ein Gefühl, eine Empfindung. Kaum nicht zu bemerken, dass sich in den Katzenaugen etwas abzeichnete, nicht so wie in den leeren, die ich kannte. Dabei verbot ich mir darüber zu urteilen, ob ihre Iris von Hoffnung Grün gefärbt war. Aber nichts an ihr schien, als hätte sie etwas Großes, das ihr bevorstehen könnte, aufgegeben.
Inzwischen machte sich das Mädchen kurz an einem Versteck zu schaffen, ihrem Versteck, wie es schien. Wie lange war sie schon hier, dass sie etwas unentdeckt machen konnte, dass sie Verschleierung an einem Ort wie diesem gelernt hatte? Mit einem Code offenbarte sie kurzerhand ein paar Glimmstängel, die sie mir herüber warf.
Mit einem Nicken dankte ich ihr und steckte auch mir einen der weißen Fluppen an. Eine kurze aber deftige Welle von Erinnerungen durchströmten mich, als der Rauch sich in meinen Lungen füllte und mir für einen Augenblick Befreiung schenken wollte. Nach jedem Besuch, nach jeder Tortur, nach jedem Enthüllungszauber zündete ich mir das kleine Feuerchen von den spröden Lippen an. Ungewohnt in so einer ruhigen, erbittlichen Situation an dem Zeug zu schnuppern.
"Warum bist du hier?", rutschte es mir als Antwort durch eine Mischung Wohlwollens durch die Zigarette mit beißender Neugierde heraus. Doch wer wusste, ob sich noch mal die Möglichkeit bot, in einem heilen Zustand mit ihr zu sprechen. Und überhaupt so weit wie möglich sorgenfrei den Mund zu öffnen. "Ich bin Carmen"
Carmen. Wie seltsam es klang, sich mit dem Geburtsnamen vorzustellen. So ehrlich und aufrichtig. Ein Einblick in die Seele, ein Angriffspunkt.
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Elenia Faroe
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeMo 11 März 2013 - 5:32

Elenia verschloss den kleinen Metallsafe und verstaute ihn anschließend wieder fein säuberlich unter dem Stein. Ein primitives Versteck, aber wahrscheinlich genau wegen seiner Einfachheit so überzeugend und vor allem unauffindbar.
Sie nahm einen weiteren Zug ihrer Zigarette, knabberte für den losen Bruchteil einer Sekunde an dem labbrigen Filter. Lif hatte diese Angewohnheit an ihr geliebt, so wie eigentlich jede ihrer Macken. Es war Liebe gewesen. Aufrichtige, ehrlich Liebe. Eine Bindung, die Welten und Zeiten überdauert hätte. Hätte. Vor ein paar Jahren wäre sie so töricht und närrisch gewesen und hätte geglaubt, selbst der Tod würde ihre Beziehung nicht ruinieren können.
Sie hatte sich getäuscht. Und wie sie es getan hatte.
Mit den Augen strich sie über die Narben unter ihrer Lederjacke. Dünne Striche, silbern glänzend im dämmrigen Licht der kaum vorhandenen Sonne. Bedeckt von Stoff, Leder und der Vergangenheit. Es war geschehen, sie hatte es akzeptiert, sich damit aber nicht abgefunden. Der Gedanke plagte sie schon seit dem Tag des Ende.
Weil es so einfach war. So verdammt einfach und trotzdem unmöglich. Sie konnte nicht.
Selbst als sie vor dem Abgrund gestanden hatte, das Messer an ihre Halsschlagader gesetzt hatte oder in den Lauf ihrer Sig Sauer gestarrte hatte - da war etwas, dass sie am Leben hielt. Warum war ihr ein Rätsel, würde es wohl immer bleiben.
Das einzige was sie wollte, war dieser simple Wunsch. Bei ihm sein. Nur bei ihm sein, mehr verlangte sie auch nicht. Elenia hatte sich in ihrem gesamten Leben noch nie sonderlich viel gewünscht, hin und wieder eine Kleinigkeit. Aber wenn sie sich einmal etwas größeres wünschte, wurde es ihr verwehrt. Das Leben hing an ihr wie eine Krankheit.
Hastig nahm sie einen weiteren tiefen Zug. Verdammt.
Hier saß sie also mit einem Neuankömmling und wünschte sich nichts sehnlicheres als endlich zu sterben. Dem unsäglichen Schmerz in ihrem Inneren ein Ende zu setzen.
War es denn so verwerflich ein glückliches Leben führen zu wollen?
Ein Leben mit dem Mann, den sie mehr liebte als alles andere auf dieser Welt?
"Scheiße", entfuhr es ihr leise und sie versteckte sich abermals hinter einer dichten Wand aus Zigarettenrauch.
Carmens Anwesenheit war das einzige, was sie nicht vor dem entgültigen Durchdrehen bewahrte. Ihr Name passte zu ihr. Carmen, die Zigeunerin, die Herzensbrecherin, die selbst so alleine war und alle anderen trotzdem von sich gestoßen hatte. Ihr Ende, getötet von einem der Männer, den sie geliebt hatte. Der beste Tod von allen.
Elenia sah dem Mädchen nun direkt in die Augen. Wahrscheinlich aber war, dass die Carmen, welche nun so unschuldig und zerbrechlich vor ihr saß, eine bessere Geschichte ihr eigenen nennen konnte als die allseits bekannte.
Mit einem Zucken ihrer Mundwinkel erinnerte sie sich an die Frage, die sie gestellt hatte.
Achja. Der Grund. "Ich habe ein Gebäude gesprengt", antworte sie und drückte ihre Zigarette auf dem Steinboden aus.
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Carmen Romanow
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeDi 19 März 2013 - 0:44

Sie waren hier alle nicht umsonst. Jeder von ihnen war eine tickende Zeitbombe. Ein Haufen blutrünstiger Hunde, die getrieben von ihrem Hunger nur darauf wartenden, einander selbe Rasse zu reißen. Zu gerne hätte ich Einblick in die Akten, die die Sünden der Anwesenden offenbarten, ihre Freifahrtscheine in die Hölle.
Genau aus dem Grunde sollte es mich nicht überraschen, dass mein Gegenüber - genau so wenig wie alle anderen in diesem Drecksloch - etwas verbrochen hatte. Und trotzdem fühlte sich der Rauch in meinem Lungen plötzlich kalt, nicht mehr befriedigend, einfach stickig an. Da erinnerte ich mich schon fast an den glorreichen Tag, an dem mich einer von den Fettbeuteln versucht hatte mit einem verrosteten Tuch voll Chlorophorm vor meinem Mund und meiner Nase auszuschalten.
Zur Antwort bekam sie vorerst nur ein kurzes Nicken. Ein Gebäude gesprengt? Was für eines? War sie eine Art Revolutionärin? Oder hatte sie der Größenwahn überrollt? Vor meinem inneren Auge zeichnete sich in Zeitlupe ab, wie die Fenster explodiert sein mussten, wie die gläsernen Splitter die rauchige Luft zerschnitten hatten.
Meine Lippen wiesen die Anzeichen eines schelmischen Grinsens auf. "Hast du denn wenigstens erreicht, was du wolltest?" Wäre ja nur allzu verlogen an meiner Stelle Moralapostel zu spielen. Außerdem konnte ich jemandem auch kaum etwas verübeln, wenn ich seine Hintergründe nicht kannte.
"Wie heißt du?", fragte ich durch mein letztes Rauchwölkchen, ehe ich den Glimmstängel zum Verglühen brachte. Es hatte Nächte gegeben, in denen ich das lange Warten nicht umgehen konnte, ohne vor den kleinen Fernsehern der Imbissstuben zu verharren. Wenn die Explosion durch die Medien bekannt gegeben wurde, erkannte ich sie vielleicht an ihrem Namen.
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Elenia Faroe
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BeitragThema: Re: Am reißenden Fluss    Am reißenden Fluss  I_icon_minitimeSo 24 März 2013 - 0:48

Mit einem glasigen Ausdruck in den hellen Augen verfolgte sie die kantigen Bewegungen des anderen Mädchens. Auch ihre Zigarette war zu Ende geraucht, hatte sich mit hellem Rauch in den Himmel verflüchtigt. Elenia nahm den gelben Filter und warf ihn in den nahen Fluss. Sofort wurde das kleine Stück von dem mächtigen Wasser mitgerissen und ward nicht mehr gesehen.
Sie biss sich auf die Unterlippe und kratzte etwas schwarzen Nagellack von ihrem Daumennagel. Ob sie ihr Ziel erreicht hatte?
"Naja, ich lebe noch."
Damit war gesagt, was gesagt werden musste. Mehr brauchte Carmen nicht zu wissen.
Ein dünner Flashback vernebelte ihr Gehirn. Eigentlich hatte sie alles gut vorbereitet, hatte den Grundriss des Hauses immer wieder studiert, so lange bis sie ihn schlussendlich auswendig gekonnt hatte. Es war ein verwinkeltes Gebäude gewesen, viele neunzig Grad Winkel und Ecken und Kanten. Was bedeutete, dass die Sprengkraft nach außen immer weiter eingedämmt wurde. Ein verdammter Bunker war es gewesen, nicht mehr und nicht weniger.
"Faroe. Elenia Lifthrasir Faroe", stellte sie sich vor und fügte nach kurzer Pause hinzu:"Ich komme aus Island."
Eigentlich hatte sie vorgehabt Carmen ebenso nach dem Grund ihres Aufenthaltes zu fragen, doch irgendwie erschien es ihr unpassend. Elenia würde später fragen, wenn sie sich sicher war, dass sie eine ehrliche und ungelogene Antwort bekommen würde. Dann, wenn die Dämme zwischen ihnen gebrochen waren und man sich seiner Person nicht mehr wegen schämen musste.
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Am reißenden Fluss

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