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 Einer der Innenhöfe

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BeitragThema: Einer der Innenhöfe    Einer der Innenhöfe  I_icon_minitimeDi 20 Nov 2012 - 2:39


Einer der Innenhöfe  Sdmgh1zbjl6p

E I N E R D E R I N N E N H Ö F E

Der eher kleinere Hinterhof liegt im Nordtrakt des Schlosses.
Auf der rechten Seite befindet sich eine halb zerfallene Bank aus dunklem Stein, helles Moos hat sich seinen Weg über deren Sitzfläche gefressen und bedeckt die Sitzgelegenheit mit einem verhüllten Schleier.
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Camula Graves
Camula Graves



Charakter der Figur
Nationalität: Stolze Britin
Lebensenergie:
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Waffe: Unbewaffnet

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BeitragThema: Einstiegspost   Einer der Innenhöfe  I_icon_minitimeDi 20 Nov 2012 - 9:02


Mit einem lauten Fluchen schlug Camula die Tür auf und atmete erleichtert aus als sie der kühle Wind begrüßte. Das Glas im Rahmen der Tür klirrte hell und bäumte sich gegen die ruppige Art auf, die die junge Frau angewandt hatte um diese zu öffnen.
Sie zischte die Tür beiläufig an als wäre sie einer der Insassen dieses verlorenen Ortes.

Der Innenhof auf den sie trat war trist und grau, leblos und wirkte augenscheinlich so tot wie Camula sich gerade fühlte.
Mit einem verächtlichen Pfiff musterte Cam den Hof und ging an den hoch aufgestellten Mauern auf und ab. Wie eine Löwin hinter Gitterstäben. Die steinernen Riesen um sie herum waren auf sämtlichen Seiten von Moos befallen. Es klammerte sich an den rauen Stein wie winzige Tiere, die nicht ohne ihren Wirt leben konnten und der Stein bröckelte langsam unter dieser zu engen, dauernden Umarmung.
„Tja, du wirst auch zerdrückt von der 'Fürsorge' anderer.“, blaffte sie den stillen Zeitzeugen an und wandte dann schnell den Kopf um sicher zu gehen von niemandem gehört worden zu sein.
Nun sprach sie schon mit Felsen...
Mit einem weiteren grummelnden Laut kehrte sie das dichte Moos von einer halb zerbrochenen steinernen Bank. Mit ihrem roten Stiefel kehrte sie den Bewuchs herunter und verzieht ihre vollen Lippen bei dem braunen Matsch den das Unkraut darauf zurück lässt.
Erneute Flüche rollten über ihre spitze Zunge während sie ihre Stiefel an der Bank abstreifte und sich schließlich einer halb zerfallenen Mauer zu wandte. Diese war wenigstens einigermaßen trocken.

Camula öffnete die untersten drei Knöpfe ihres Mantels, der ihr bis zu den Knöcheln reicht, und stieß sich mit den knapp zehn Zentimeter Absatz an den Stiefeln vom Boden ab. Die Hände auf den Mauerkranz gestemmt sprang sie rücklings darauf und krallte sich mit den Absätzen in das mürbe gewordene Material. Sie fand sofort Halt, spürte den Stein unter ihren Stiefeln nachgeben und verringerte sofort den Druck als ihr Hintern die kalte Mauer berührte.
Vielleicht würde sie krank werden, wenn sie nur lange genug hier säße? Sie verwarf den Gedanken und fummelte mit ihren langen, schlanken Fingern in die Innentasche ihres Mantels, darin war ein Loch und weiter im Innenfutter des Mantels waren mehrere kleine Wülste zu fühlen. Zigaretten. Vorsorglich in wohlig weiche Futter eingenäht, eigenhändig, kaum zu ertasten. Sie zog eine hervor und löste das daran befindliche einzelne Streichholz ab. Sie hatte an jede Kippe mit einem winzigen Tropfen Honig eines der langen Streichhölzer geklebt. Ein Leim der keine Bitterstoffe verursachte, im Gegenteil, sie mochte den seichten Duft und die feine Süße des Honigs in der Nähe ihrer Nasenspitze.
Mit einem flinken Wink ihres Arms entzündete sie das Streichholz an der Mauer unter sich und steckte sich die schwarze Kippe an.
Der erste Zug war wie eine Offenbarung. Ein Stück Normalität in dieser Farce, doch der Rauch der ihren Gaumen füllte und langsam in ihre Lungen kroch konnte nicht über das dumpfe Erwachen hinweg trösten.
Sie würde für ziemlich lange Zeit hier sein und lange konnte sie das gute Mädchen nicht spielen.
Beinah schien es als würde die Löwin den Rauch hinunterschlucken, entließ ihn aber dann durch ihre Nase, wie ein Drache durch die Nüstern. Fest biss sie die Backenzähne aufeinander und hatte dabei direkt den schallenden Unterton ihres Zahnarztes im Kopf, der ihr das bei jedem Besuch verbot. Ihre perfekt geformten und schneeweißen Zähne waren im hinteren Teil ihres Mundes schon beinah glatt von dieser schlechten Angewohnheit. Camula war es egal. Was nutzen ihr makellose Zähne, wenn sie vermutlich an Lungenkrebs oder einer zerfallenden Leber dahin vegetierte?
Drauf geschissen, dachte sie im Stillen und zog das Gift noch einmal tief in ihre Lunge. Sie war darauf bemüht so wenig Rauch wie möglich auszustoßen und hielt die Kippe in der rechten Hand, an ihrem rechten Schenkel, weg von Türen und Fenstern des Schlosses.
„Mal sehen wie lange ich hier meine Ruhe habe.“, murmelte sie in Richtung der Asche die langsam zu Boden rieselte. In ihrem 'Zimmer' war sie das auf jeden Fall schon einmal nicht.
Wenn auf den Fluren regelmäßig eine solche Lautstärke herrschte, würde Cam früher als gewollt die Konfrontation mit ihren Mit-Insassen suchen.

Allein bei dem Gedanken daran kribbelten ihre Fingerknöchel der rechten Faust, ihrer Schlaghand. Sogar ihre fuckin' Nagelfeile hatte man ihr am Morgen bei der Ankunft abgenommen, den in das Kissen einarbeitete Schlagring sowieso und sogar den Hustensaft hatte man ihr abgenommen. Die grüne Flüssigkeit hatte sowieso schon stark genug gerochen, deswegen hatte Camula ihn vor ihrer Abreise noch ordentlich mit Wodka gestreckt. Den Absinth in einer zweiten Hustensaftflasche hatte man ebenfalls direkt erkannt. Verbittert hockte sie nun da und sehnte sich nach einem Gesicht. Nicht nach Gales, dessen ihres besten Freundes, nein, nach einem unbekannten Gesicht das sie in wenigen Minuten zu einer Fratze machen konnte.
Sie rieb sich mit der linken Hand die rechten Fingerknöchel und ließ während sie wieder einen tiefen Zug von der Zigarette nahm ihren Kopf in den Nacken fallen. Sofort fiel der edel geformte Kamm aus Kupfer aus ihrem Dutt und ihre blutrote Mähne ergoss sich wie flüssiger Samt über ihre Schultern.
Laut fluchend betrachtet sie das am Boden liegende Schmuckstück, entschloss sich aber dieses erst nach dem letzten beruhigenden Zug der Zigarette aufzuheben.
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Seth Viron
Seth Viron



Charakter der Figur
Nationalität: Armenisch
Lebensenergie:
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Waffe: Dolch

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BeitragThema: Re: Einer der Innenhöfe    Einer der Innenhöfe  I_icon_minitimeMi 21 Nov 2012 - 10:37

Eine stahlgraue Steinwelle spritzte auf, als die Räder eines abgenutzten Jeeps in Militärsfarben die Einfahrt passierten und zwei tiefe Schneisen in das aufgewühlte Kiesbett schnitten. Aufmerksam lauschte Seth, welcher auf der Rückbank des Gefährts mit geschlossenen Augen am Fenster lehnte, dem splitternden Platzgeräusch, welches bei der Kollision von Stein und Lack entstand. Schon seit gefühlten 100 Kilometern hatte er keinen Blick mehr aus dem Fenster getan, verweigerte sich gewissermaßen der neuen Welt, die langsam aber sicher außerhalb des schützenden Glases Gestalt angenommen hatte. Solange er den Innenraum des Wagens nicht verließ, das letzte bisschen Sand unter seinen Schuhsohlen noch knirschen hörte, würde er immer noch dort sein, an jenem verfluchten Ort, den er sein Leben lang hatte verlassen wollen.
Kopfschüttelnd befreite Seth sich von der schweren Melancholie, die immer mit der Müdigkeit einherging, die ihn wieder einmal überfiel. Seit ihrer Durchfahrt Ungarns hatte er sich nicht mehr dem Schlaf hingegeben und so war es kein Wunder, dass seine Lider wie Blei in unberechenbare Tiefen sanken und der Rest tiefschwarz in zwei eingesunkenen Höhlen lagen. Seth hatte zwar seit Tagen nicht mehr in einen Spiegel gesehen, doch sein Körpergefühl trügte ihn selten - er gab ein äußerst eigentümliches, rabenschwarzes Bild ab.
Als der Wagen hielt, seufzte er und stimmte ein höchst unmelodisches Brummen an, welches den ganzen Wagen erfüllte. Ein Türknallen, dann ein zweites und plötzlich ruckte die Stütze in seinem Rücken, sodass er sich ein Stück vorlehnen musste, bevor ihm der Halt ohne Vorwarnung fortgezogen wurde.
"Steig aus.", meldete sich eine unbeteiligte Stimme zu Wort. Obwohl der Dreadhead mit ihrem Besitzer mehrere Stunden in einem Auto verbracht hatte, nur wenige Meter voneinander getrennt, war sie ihm fremd. Keiner von ihnen hatte viel gesprochen, nur zu den allerwichtigsten Notwendigkeiten, wie unausweichlichen menschlichen Bedürfnissen, die auch vor einer 60-Stunden-Fahrt nicht Halt machten.
Als hätte er die Aufforderung des Mannes nicht gehört, behielt Seth seine Position bei und spürte, wie die Anspannung nachließ und ein Stückchen Schläfrigkeit zu ihm durchsickern ließ. Ignoranz war immer vorteilhaft. Sie beruhigte. "Steig schon aus, du Feigling.", zischte die Stimme von neuem, diesmal bedrohlicher mit einer unverkennbaren Prise Hohn gewürzt. Natürlich hielt er ihn für feige, warum auch nicht. Schließlich weigerte er sich standhaft eine Welt zu betreten, die nicht die seine war. Ein Verhalten, das man gut und gerne mit Angst verwechseln konnte. Nein, Angst hatte Seth keine, es war mehr der bittere Beigeschmack von Komfortlosigkeit, welcher die frische, eisgekühlte Luft zu ihm hereinwehte. In Armenien, seiner Heimat, hatte er sich ausgekannt. Er wusste, wo stets ein Taschengriff möglich, ein sicheres Versteck in Reichweite war und sein Hunger gestillt werden konnte, ganz gleich, nach welcher Sittlosigkeit er ihn auch verspürte. Armenien war ein Labyrinth für jene, die es nicht kannten, ein totes Gebirgsland ohne Aussicht auf Reichtum, Einfluss und vor allem Macht. Unterdrückt und im Vorzeigefall schrecklich konservativ. Seth musste schmunzeln. Er hatte die Bräuche gemocht. Nein wirklich, auf seine ganz eigene Art und Weise war er von ihnen angetan gewesen. So wie ein Verdurstender, der auf eine Blutquelle stieß.
Binnen einer Sekunde glitt Seths Hand zu dem filigranen Dolch, dessen welliges Schneideblatt er sorgsam in ein Tuch gehüllt hatte um es anschließend zwischen seinen hochgebunden Dreads zu verflechten. Ein alter Trick und nur allzu durchschaubar in seiner Heimat, doch wer wusste schon um die Intelligenz der Einwohner hier. Während er seine Bewegung damit vertuschte, dass er sich an der Schläfe kratzte, überlegte er, ob er diesen Mann angreifen, vielleicht sogar töten sollte. Nein, lieber nicht. Er war nicht Schuld an der Scheiße, die sich, als er seine Augen schließlich doch öffnete, ihm nun bot. Ein gewaltiges Schloss stieg in den Himmel empor. Der Himmel war so blendend weiß und von einer dichten Wolkendecke durchzecht, dass die einzelnen Zinnen ölig schwarz im Negativkontrast glänzten. Die moosgrünen Augen zu Schlitzen verengt wandte Seth seinen Blick dem sonnenbebrillten Mann zu, der ihn spöttisch angrinste. Ein flammendes Feuer loderte in Seths Brust auf, doch er kämpfte es nieder und stieg mit bedächtigen Bewegungen aus, verließ den Bunker, in welchem er sich in den letzten Tagen verschanzt hatte und den er als letzte Erinnerung an sein Heimatland im Gedächtnis behielt. Seinem Fahrer warf er einen verächtlichen Blick zu und ehe er diesen mit der breiten Schulter rammen konnte, wich er aus, vollführte eine elegante Halbdrehung und Seth spürte einen stechenden Schmerz in seiner Armbeuge. Zischend machte er der Qual Luft und entdeckte die Fingerspitzen des Mannes, die er eindeutig zwischen zwei gestraffte Sehnen gepresst hielt. "Ein kleiner Tipp: Die warst nie so allmächtig wie du glaubst und hier bist du es noch viel weniger. Wenn du leben willst - und damit meine ich leben, nicht überleben - dann füge dich. Ich denke, Willensbruch wird hier als Spezialität serviert. Ein kehliges Lachen drang aus der Brust seines Fahrers, der ihn mit einem Schubs in Richtung der Tore stieß, Seth's dünnbäuchige Tasche aus dem Auto räumte und ihm hinterherwarf und schließlich ohne ein weiteres Wort in den Jeep stieg und die Heimreise antrat.
Wütend verpasste Seth seinem mageren Gepäck einen Tritt und schritt, beide Hände tief in den Hosentaschen vergraben, auf die scharfgezackte Burg zu. Anstatt sich jedoch den belebter wirkenden Gängen zuzuwenden lief er an jenen vorbei und fand sich schließlich in einem verlassenen Innenhof wieder, ein kalter Lichtblick innerhalb der bedrohlichen Zinnen, die wie Gefängnisspitzen über ihm trohnten. Ein kurzer Pfiff entfuhr seinen Lippen, als er nach einigen losen, metallenen Teilen innerhalb seiner Jackentasche angelte und allesamt zwischen zwei bröckeligen Backsteinen vergrub, die in einem äußerst schrägen Winkel zueinander am Boden lagen. Ein wenig Erde schützte das auseinandergenommene Gerüst vor weiteren Blicken und vor allem vor den neugierigen Händen jener Wächter dieses Schlosses, die ihn sicherlich in wenigen Stunden durchsuchen würden. Seinen Revolver, so viel stand fest, würden sie nicht in ihre Klauen bekommen und mit ein wenig Glück schummelte er auch seinen Dolch durch. Die Handgranaten, Rauchbomben und der eigens geknüpfte Stacheldraht würden vermutlich weniger gut aufgehoben sein, schnell entdeckt werden und noch schneller vernichtet. Schade drum. Gerade der Umgang mit Handgranaten hatte ihm in den letzten Monaten den ein oder anderen Spaß beschert.
Plötzlich fiel wenige Meter neben ihm etwas zu Boden, das er nicht sofort einem Begriff zuordnen konnte. Viel wichtiger war, wer diesen Gegenstand hatte fallen lassen. Sein Blick richtete sich abermals gen Himmel und plötzlich sah er auf der halbhohen Mauer, die er in aller Müdigkeit wohl schmählich aus seinem Blickfeld gebannt hatte, ein Mädchen sitzen, dessen Kopf von einer weingetränkten Lockenpracht eingerahmt wurde. Irritiert über eine derartige Haarfarbe und ihre eigentümliche, gar edle Art sich zu kleiden, zog er beide Augenbrauen in die Höhe und runzelte anschließend die Stirn. Obwohl sein Geschmack für sinnlose Gedanken wahrlich nicht gut ausgeprägt war, kam er nicht umhin, das Mädchen weiter zu mustern. Es war ihm wirklich ein Rätsel welches Land Gene für eine derartige Haarfarbe aufwiesen. Dann erst bemerkte er den Rauch, welcher wolkenartig zwischen ihren fein geschwungenen Lippen hinausströmte. Sie rauchte. Eine unverhohlene Gier überfiel ihn, als er die kostbare Zigarette entdeckte, die sie zwischen zwei Fingern verankert hatte. Er hatte ca 3,5 Zigaretten in seinem Leben geraucht und alle waren mit dem süßlichen Geschmack des Diebstahls behaftet gewesen. Selten hatte ihn eine derart sinnlose Aktivität so eingenommen. Nun stand er hier und war nur wenige Meter von einem weiteren Genusserlebnis entfernt. Sein Revolver lagerte nun zerfallen zwischen zwei Steinen, doch er wollte ihn eh nicht benutzen. Erstens war es möglicherweise unklug, ausgerechnet dort einen Menschen zu erschießen, wo er an diesem Vergehen - mit allen Mitteln! - gehindert werden sollte und zweitens war sie eine Frau. Sie verdiente keine Kugel im Kopf. Eher im Herz.
"Gib mir eine!", zischte er schließlich und näherte sich dem Feuerengel langsam, während er seine eigene Haarpracht entzügelte und den Dolch aus den langen Filzschlangen angelte. Eine milde Drohung, doch im besten Fall entfachte sie ihre volle Wirkung. Sein Akzent war gedämpft und wieder einmal dankte er dem britischen Ausländer um seine vielen Englischstunden, die er Seth geduldig erteilt hatte. Ob sein Interesse perverser Natur gewesen war, hatte Seth nie erfahren, denn eines Morgens hatte sein Lehrer tot im Seitengraben gelegen, das Lächeln eines Reichen immer noch auf den fahlen Lippen liegend. Vermutlich waren es seine Freunde gewesen, sie hatten Seth noch nie einen Spaß gegönnt.
Rasch tauchte er aus seinen Erinnerungen auf und verschärfte seinen Blick, als das Mädchen ihre Aufmerksamkeit auf ihn richtete. Neue Welten, neue Kämpfe. Ein Spruch, der von einem Weisen hätte kommen können, ginge nicht Weisheit leider nur selten mit Kriegeslust einher.
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Camula Graves
Camula Graves



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BeitragThema: Re: Einer der Innenhöfe    Einer der Innenhöfe  I_icon_minitimeDo 22 Nov 2012 - 8:10


Der Fremde schien keinerlei Berührungsängste zu haben, oder hatte er sie einfach übersehen? SIE übersehen! Pah...
Sie musste zugeben, dass sie ihn nicht bemerkt hatte bis nicht die Tür hinter ihm zugefallen war. Nach wie vor glotzte sie auf ihren Kamm und tat als würde er sie kein bisschen interessieren. Was er da zwischen den Steinen versteckt hatte, interessierte sie aber sehr.
Als seine grünen Augen ihre trafen musste sich Camula einen Moment der Atemlosigkeit eingestehen, doch äußerlich ungerührt zog sie ein weiteres Mal kräftig an ihrer Zigarette während sich aus ihren Blicken ein stabiles Band flocht. Sie konnte die Augen nicht von ihm wenden und er offensichtlich auch nicht von ihr. Oder fand er doch nur den Glimmstängel attraktiv?
Brust raus, Bauch rein!, schallte Cam sich im Stillen und zog ihre stark geschwungenen Brauen nach oben. Ein schrilles, knappes Lachen entrann ihrer Kehle und sie warf schallend den Kopf zurück. Ihre Locken tanzten um ihren Kopf und über ihren Rücken während sie die Hände rechts und links ihrer Hüfte auf die Mauer stemmte und sich süffisant grinsend nach vorn lehnte.

„Ach? Und warum zum Teufel sollte ich?“, warf sie ihm entgegen und verharrte in ihrer überheblichen Position während sie erneut das federleichte Gift in ihren Brustkorb zog.
Sie fand ihn attraktiv, ohne Frage, ein wenig durch den Wind aber dennoch irgendwie wild aussehend und nicht zu 'kaputt'. Wenn er sie nicht mit dem selben Interesse betrachtet konnte sie ihm immer noch die Fresse polieren. Eine ihrer wertvollen Zigaretten wollte sie vorerst nicht an ihn verlieren. Nicht ohne Gegenleistung.
Spielerisch blies Camula mehrere kleine Ringe aus Rauch in seine Richtung und leckte sich mit ihrer Zungenspitze über die Oberlippe.
Als Cam den Dolch in seiner Hand blitzen sah wurde ihr Blick strenger, ernster. Er kam ihr näher, wiederholte seine Forderung und Cam reagierte blitzschnell. Sie legte ihm mit einer fließenden Bewegung beide Fußsohlen auf die Schultern, drückte die Absätze ihrer Stiefel gegen seine Schlüsselbeine und stieß ihn so ein wenig zurück.
„Vorsicht, mein Freund!“, fuhr sie ihn an und sah wie er viel zu langsam die Klinge hob. Wäre er schneller als sie, hätte er ihr vielleicht den ledernen Stiefel aufgeschlitzt, aber so hatte sie deutlich die Oberhand was die Reaktionsfähigkeit betraf.
Von dem überraschenden Ruck weiteten sich seine Pupillen und er schien aufmerksamer zu werden, vielleicht sogar angriffslustig, Cam konnte es noch nicht deuten.
„Heb den auf, dann kriegst du nen Zug.“ Ihre Augen schweiften zu dem Kamm am Boden ihr Kopf nickte in dessen Richtung. Auch sein Blick folgte ihrem doch er machte nicht gerade einen über motivierten Eindruck auch seine Glieder zu bewegen.
„Ich kann sie auch auf deiner Stirn ausdrücken.“, blaffte sie mit kurz nach oben zuckenden Schultern.

Sie pokerte hoch, war sie doch unbewaffnet und er hatte diese nicht wirklich verspielt wirkende Klinge. Sie hatte noch nie irgendwelche Instrumente gebraucht um jemanden auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen, doch sie hatte nichts um wenigstens den ersten seiner Schlitzer abfangen zu können. Wenigstens ein Stück Holz um ihn damit zu entwaffnen wäre doch angebracht.
So musste sie auf einen weiteren Überraschungsmoment warten indem sie sein Handgelenk zu fassen bekam und seinen Arm überdehnen oder kräftig dagegen treten konnte damit sich seine Finger aus der innigen Umarmung mit dem Schaft der Klinge lösten.
Sie trommelte verspielt mit ihren Versen gegen die Mauer und die Kunststoffabsätze ihrer Stiefel klapperten energisch gegen den Stein. Sie grinste ihn mit geschlossenen Lippen an wie eine Katze und wackelte mit der Kippe zwischen ihren beiden Gesichtern hin und her.

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